Friedensheim
Auf hoher Lebens-See bin gefahren
Von Kindheit an: in Wetter, Sturm und Graus,
Zu hartem Lebenskampf in jungen Jahren
Stieß mich das Schicksal aus dem Elternhaus.
Wild peitschte mich des Lebens Sturmeswelle,
Nur nippen durfte ich des Friedens Seim;
Nun grüßt mich endlich eig’nen Herdes Schwelle
O, halt mich fest, mein trautes Friedensheim!
Und wallt vorbei an meinem stillen Hause
Ein schwergebeugter, matter Wandersmann,
So raffe er in meiner Friedens-Klause,
O, fände, Ruh und Frieden jedermann.
Sonntagsblatt (Ingolstadt), 16. September 1894, Nr. 40, S. 145. Online